Mieten und andere Qualen

Da findet man die Wohnung die gefällt und eigentlich ganz gut im Preis-Leistungsverhältnis liegt. Die Katze ist zufrieden, die Größe ist optimal, die Nachbarn freundlich. Der Mietvertrag auf 3 Jahre ausgelegt, danach unbefristet – klingt eigentlich als hätte man den Jackpot geknackt. Bis 1,5 Jahre später eine Email der Vermieterin ins Haus flattert: „Ich muss die Wohnung verkaufen, das Miet-Verhältnis bleibt jedoch bis Juni 2023 aufrecht.“ Kudos an die Vermieterin, dass sie so früh Bescheid sagte. Und ich bin es ja gewohnt, umzuziehen.

Aber. Mieten ist teuer

Für den letzten Umzug inklusive Kaution und Makler-Gebühr verschwanden 5000€ von meinem Konto. Na eh, die Kaution bekommt man ja wieder – aber wie stellt man sich das in Zukunft (als Mieter – und seien wir uns ehrlich, selbst mit einem guten Job bekommt man heute nur schwer einen Kredit für eine kleine Wohnung, und wer will schon ins Burgenland ziehen?) vor? Wenn Geld gespart werden muss, weil alle 3-5 Jahre ein Umzug ins Haus steht? Was bedeutet, dass man sich eigentlich nicht wirklich etwas leisten kann (Auto, großer Urlaub, Gaming-PC, usw.). Auch die Tatsache der ständigen Ungewissheit, wie lange noch? Wird der Vertrag verlängert? Mieten ist beschissen. Ja.

Kaufen keine Option

Für 72m² ohne Balkon und Garten, am Rande des Dörfleins kostet die Wohnung ca. 360 000€ und 385 000€ mit allen Kosten wie Grundbucheintragung und dergleichen – am Tiroler Land. Falls ihr also liquide seid und mir mein Wohnerlebnis weiterhin gönnen wollt: Kauft die Wohnung und vermietet sie an mich! Das andere ist, dass die Wohnung, welche zu einer kleinen Siedlung gehört, einst (vor 20 Jahren) als Sozialwohnungen ausgeschrieben und verkauft wurde. Damals hätte man sich die Wohnung noch leisten können. Natürlich, für die Lage der Wohnung ist der Preis „okay“, und ja, das sind so die gängigen Preise, mit denen man rechnen muss.

Und ja

Es schmerzt zu wissen, dass Gobbolino bald wieder ein neues Zuhause bekommen wird, seinen Wald und seine Felder verlassen muss – natürlich wird eine Wohnung in Wald-/Feldnähe angestrebt, sodass unsere Spaziergänge weiterhin möglich sind; aber trotzdem ist es bitter. Und teuer. Mit dem Gaming-PC wirds also nix.

Und natürlich, ich wusste ja, bzw. ahnte, dass dies nicht für immer ist. So in 6 bis 7 Jahren, dachte ich mir, wird sie vermutlich Eigenbedarf anmelden und dann ist sowieso vorbei, oder die Felder werden verbaut, die Hauptstraße quer durch die Siedlung gelegt und dergleichen. Aber dass bereits nach 1,5 Jahren, gesamt nach 3 Jahren die Ära hier zu Ende gehen soll – das ist dann wirklich bitter.

Tja..

So spielt das Leben. Aber abgesehen von der Enttäuschung, spielt nun stärker die Angst mit ein – was, wenn ich bis ich sterbe alle 5 Jahre umziehen muss? Ich arbeite dann also um mir die Miete leisten zu können und stecke die doppelten Gehälter auf ein Sparkonto für den Fall, dass ein weiterer Umzug ansteht. Und dabei, bitte, sind wir immer noch privilegiert – und hatten Glück, dass der Umstand so früh bekannt gegeben wurde.

Immerhin, ein Jahr ist noch Frieden, bevor mit der Suche begonnen wird. Der vorletzte Winter, vielleicht der letzte, der vorletzte Frühling, aber vermutlich der letzte und der letzte Sommer. So spielt das Leben.

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