23. Oktober 2017 · 16:50
Man nannte es „Extrem Weather“ und nur mit vereinter Hilfe aller Erden Nationen konnten den Tornados, Hitzewellen und Überflutungen Einhalt geboten werden. Ein Netz aus Satelliten spannt sich um die Erde und reguliert das Wetter, bis plötzlich etwas unvorhergesehenes passiert: Ein Dorf in Afghanistan friert ein. Inklusive Mensch und Esel.
Willkommen zum Spoiler-Review von Geostorm, einem SyFy-Polit-Intrigen-Katastrophenfilm, der nichts für Cineasten oder Filmliebhaber ist. Er bedient Trash-Junkies und Menschen, die sich an fiktionalen Katastrophen ergötzen, aber auch jene, die Weltall und Raumstationen lieben, Elektroautos sehen möchten und auch Katzen- wie Hundefreunde kommen auf ihre Kosten.
Soviel zur Euphorie.
Was kann der Film tatsächlich? Eine kurze Inhaltsangabe
Ein Zwist zwischen zwei Brüdern, eine geheime Affäre, das Kidnappen des Präsidenten in einem selbstfahrenden Elektroauto (was tatsächlich sinnvoll sein kann) und dem Klischee, dass es für Selfdestruction immer eine manuelle Kraft braucht, sind die Zentralen Elemente, mit denen hier und da etwas gespielt wird. Erneut, was kann der Film tatsächlich? Kurzum: Die ISS wird zerstört. Aber das war klar. Wann immer sich die Handlung auf der ISS abspielt, wird sie zerstört – sie tut mir wirklich leid.
Max (Jim Sturgess) und Jake (Gerard Butler) oder auch Jude (Across the Universe) und König Leonidas (THIS. IS. SPARTA!!!!) sind Brüder, verantwortlich für die Planung und Entwicklung. Bruder Max entzieht Jake die Kontrolle, da dieser sich nicht aufführt wie er sollte und just als das Unheil ausbricht, nach ca. 3 Jahren, wird er wieder angeworben und fliegt sofort zur ISS. Cape Canaveral ist mittlerweile ein quasi Flughafen mit ganz vielen Space Shuttels (I want to go to there!) und auch die ISS sowie das Shuttle selbst tragen mindestens 20 Flaggen aller vereinter Nationen zur Schau. Dort angekommen ist alles in Ordnung, die Crew leidet zwar an Originalität, doch plötzlich, kaum wenige Sekunden danach, passiert das nächste Unglück: Chinas Gasleitungen explodieren, die Straße bricht auf – die Katze weiß das und klettert in den Kühlschrank – Häuser stürzen ein.
Irgendwann wird klar: Das ist kein Zufall. Und irgendwann erfährt man: Es ist ein Virus! Aber König Leonidas weiß was zu tun ist: Have you tried turn it off and on again? Ein Reboot soll den Virus rauswerfen und dann ist alles wieder in Ordnung. Wäre da nicht der Selbstzerstörungs-Modus, der – sollte die ISS zur Erde krachen – einprogrammiert wurde und nur manuell abgeschaltet werden kann. Und all das passiert gleichzeitig!
Währenddessen friert das Meer bei Rio zu, Dubai wird überschwemmt und in Indien gibt es Tornados. Ein kleiner Junge verliert seinen Hund – aber ja, ich gebe Entwarnung – sie überleben beide und eine kleine Träne verließ mein Auge.
Und wer war Schuld? The Man in Black, the Gunslinger, Ed Harris alias der Vizepräsident persönlich. Und warum? Macht. Wäre es nicht toll, wenn man alle Feinde auslöschen und die Welt zurück ins Jahr 1945 bringen könnte, als (Nord)Amerika noch groß und strahlend war? Und wie König Leonidas richtig erkennt: Kaum hat der Mensch etwas geschaffen, dass allen zu Gute kommt, kommt der nächste und macht eine Waffe daraus. Der Präsident ist übrigens Demokrat und the good guy.
Die Frauenrollen war gut besetzt, ich bin zufrieden: Chief-Scientist auf der ISS, schlagfertige Leibwache des Präsidenten und eine Hackerin, die leider irgendwann im Plot liegen gelassen wird. Ein leicht bekleidetes Damsel in Distress gab es noch. Und eine Mutter und Exfrau, sowie eine Tochter.
Fazit: 9 von 10 fetten Hagelkörnern, 2 von 4 Tornados, 5 von 6 Überschwemmungen und 10 von 10 Satellitennetzen. Nein, man muss den Film nicht gesehen haben, aber man kann.
Nebenbemerkung
Drei Leute hatten Einzeltickets reserviert, der alte britische Mann (den ich öfters sehe; ihm gefiel der Film), eine Frau und ein Pärchen ganz hinten. Es ist ein Film, bei dem andere sagen: „Naaaaa… I mag nit. Geh du alleine…“ Und zurecht. Nur so kann man einen Film – mit 5 Leuten, und keiner in der gleichen Reihe, geschweige denn dahinter oder davor – genießen und sich auf drei, vier Sitzen ausbreiten. Kein Lärm, kein reden, kein tuscheln, nichts. Kein Popcorn Geknirsche oder der Geruch ekliger Käsesoße zu lauten Nachos. So macht Kino Spaß.
Gefällt mir Wird geladen …