Buffy Reboot (Jap, da war mal was)

Mein erster Gedanke nach Verarbeitung der Information war: But, why?

Der Beitrag stammt von Juli 2018 und bisher (Dezember 2019) habe ich nichts mehr von einem Reboot vernommen. Trotzdem einige Worte dazu.

Mit Meinungen verhält es sich gefährlich: Man kann eine haben und stößt auf Widerstand, oder man bewegt sich irgendwo dazwischen und versinkt im Sumpf unterschiedlicher Argumente. Meine Meinung ist: Ich bin eigentlich gegen einen Reboot und finde die Idee sinnlos.

Ich fände es sinnvoll, wenn der Reboot kein Reboot, sondern ein Revival wäre mit gänzlich neuen Charakteren und natürlich, Gastauftritte alter Charaktere. Dann denke ich, könnten auch jüngeren Generationen angesprochen werden ohne die älteren komplett zu verstimmen. Denn Fandoms und Fans insbesondere sind wie Minenfelder: Erlaube dir was im Kontext zu unkonventionelles und der wütende Mob bejammert den Verlust „seiner“ Serie! SEINER!

Vorwort und wichtiges

Buffy, einst bei 20th Century Fox unter Vertrag, gehört mittlerweile Disney. Wenn Buffy also gerebootet wird (und es soll hoch divers sein), dann wird Buffy mit Sicherheit auf Disney+ zu sehen sein. Übrigens gehört auch Hulu mittlerweile Disney und wäre wohl geeigneter, weil erwachsenere Inhalte.

Was wir wissen

Geplant ist (bzw. war) ein Reboot der Serie, die auf die bekannte Mythologie zurückgreift, aber an die aktuelle Zeit adjustiert werden soll. Die Rolle der Buffy ist noch nicht gecastet, aber die Produzenten sind sich sicher: Sie muss schwarz sein. Mit dabei ist auch Joss Whedon, allerdings nur als Executive Produzent. Showrunner wird Monica Owusu-Breen sein, die bereits auch schon Backlash ihrer Wahl einer schwarzen Buffy bekam.

But don’t worry: Es gibt noch immer kein Script und niemand sehnt sich ernstlich danach.

Pro Revival

Warum kein Revival? Anknüpfend an die siebte Season, den Weg einer Jägerin beiwohnen, ganz gleich wo und die ehemaligen Stars in Gastauftritte verpacken. Auch wenn Sarah Michelle Gellar meinte, sie werde nie, nie, nie wieder in die Rolle der Buffy treten, so bin ich fest davon überzeugt, hätte es ein Revival gegeben, und keinen Reboot, hätte man sie für ein, zwei Folgen sicherlich überreden können. Immerhin weist sie auf Instagram immer wieder mal auf ihre Buffy-Vergangenheit hin, und das nicht peinlich berührt, sondern durchaus anerkennend. Und natürlich versteht man, dass man nicht für einen Charakter bekannt sein will; aber tja, sie ist Buffy. So wie Lucy Lawless Xena ist und Linda Hamilton Sarah Connor und Sigourney Weaver Ellen Ripley. Und ich finde das nicht verwerflich. Im Gegenteil.

Vs Reboot

Warum aber denkt man, dass ein Reboot eine gute Idee ist; in dem eine ikonische und gesamte Generation prägende Geschichte genommen und angepasst werden muss? Dieselbe Diskussion gibt es übrigens in allen Fandoms. Warum muss Spiderman schwarz sein? Warum X und warum Y, warum nichts neues? Kurz: Inklusion. Dass Medien, Filme und TV lange Zeit weiß geprägt waren (und sinn) ist keine Neuigkeit und dass via Internet Diversität und Sichtbarkeit in den Vordergrund rücken und gewisse Adaptionen verlangt werden, ist ebenfalls verständlich und auch vollkommen in Ordnung und auch notwendig (Stichwort: Sichtbarkeit). Und es ist ja nicht Peter Parker, sondern Miles Morales! Es gibt Lösungen und Wege.

Zusammenfassend

Die Marke „Buffy“ verkauft sich gut und da Diversität ankommt  – käme es perfekt gelegen, ein Reboot einer einst, damals(!) bahnbrechenden Serie zu machen, die Hautfarben austauschen und das ganze als Modern zu verkaufen. Nein, es wird so nicht (mehr) funktionieren.

Übrigens gibt es bereits ein Reboot von Charmed, Xena ist ein Planung (wovon ich auch nie wieder was gehört habe) und soll sich auf die lesbische Beziehung zwischen Gabrielle und Xena konzentrieren. Es gibt ausreichend Heldinnen in der griechischen Mythologie. Warum nicht eine Serie über Kassandra oder eine Amazonen-Serie?

Man kann es auch richtig machen: Die Serie Timeless zum Beispiel. Zwar kein Reboot, aber Minderheiten werden einem nicht ins Gesicht geklatscht wie „Schaut her, wir haben Minderheiten! Wir sind so super!“, sondern erzählt, ohne diese in ein besonderes Licht zu rücken (und darauf hinzuweisen), thematisiert aber gewisse Geschichten und Zusammenhänge. Hier allerdings wird von vorn herein erwähnt, dass Buffy schwarz sein soll. Bam! Schaut her! Gut und toll, wenn Minderheiten öfters in den Medien zu finden sind – aber vielleicht ohne Beigeschmack des Quoten-Fishings.

6 Kommentare

Eingeordnet unter Medien, TV-Shows!

6 Antworten zu “Buffy Reboot (Jap, da war mal was)

  1. Dein letzter Absatz bringt es gut auf den Punkt. Ich kann da nur für mich sprechen, aber mein Problem mit dieser „Diversität“ liegt darin, dass plötzlich alles divers ist, außer die Idee selbst. Warum muss es einen schwarzen Spiderman geben, statt einen schwarzen Scorpion Man, den es bisher eben noch gar nicht gab. Warum gibt es weibliche Ghostbusters und nicht die Spirithunters, die es bisher nicht gab. Ist es wirklich der Sinn von Diversität, einfach alles bereits bestehende nochmal mit allen Gendern, Hautfarben etc. zu rebooten? Wäre es nicht viel sinnvoller, neue Helden und Welten zu schaffen, in denen diese diversen Figuren dann herumtoben dürfen?

    • Ich denke, wenn ich eine wirkliche Minderheit wäre, hätte ich ein sehr ambivalentes Verhältnis dazu. Einerseits würde ich mich über Repräsentation freuen, andererseits weißt genau: Okay, kommt an, Marketing und dient lediglich dem Kapitalismus. Aber immerhin gibt es Repräsentation und Sichtbarkeit, was wieder gut ist. Es geht so Hand in Hand, aber die Hände sind schwitzig und man mag eigentlich los lassen, aber es geht halt nicht.

      • Ich denke, generell ist jeder Schritt in die richtige Richtung erstmal gut. Aber man sollte dann vielleicht auch mal den nächsten wagen, sonst steht man wieder da, wo man vorher auch war. Repräsentation in bekannten Marken ist für den Anfang sicher okay, aber da sollten wir eigentlich mittlerweile weiter sein, wenn man mich fragt. In den 70ern gab es die große Blaxploitationwelle. Die schwarze Community hatte ihre eigenen Marken und sogar ein eigenes Genre. Und jetzt, fast ein halbes Jahrhundert später, sind sie froh, wenn sie mal einen Superhelden aus der zweiten Reihe spielen dürfen? Ich bin mir nicht sicher, ob das so ein großer Fortschritt ist. Aber als „Außenstehender“ ist das auch sehr schwer zu beurteilen. Mir persönlich würde es halt nicht reichen.

      • Stimmt, besonders wenn der Superheld dazu verwendet wird/Daseinsberechtigung hat, dass er zur Repräsentation/Quote (nach wie vor) dient. In den Serien der 90er waren ständig Schwarze und keinen hats irgendwie gekümmert denke ich; jetzt aber wirds empor gehoben „Schaut wie super wir sind! Black Panter! Einen ganzen Film, nur mit Schwarzen!“ Und ja, du hast durchaus recht; andererseits, Sichtbarkeit und das ist gut.

      • Ich glaube, du triffst da den Kern des Problems: Es geht weniger um Repräsentation an sich, sondern darum, die Diversität mit dem Holzhammer in die Schädel der Zuschauer zu hämmern. Aber ja, zumindest ist man bemüht. Nur die Gründe sind wie so oft die Falschen.

      • Eben, es ist eine ambivalente, zwielichtige Sachen. So gehts mir mit Frauenrepräsentation ja auch: Ja, sie sind da, super! Aber eben isses der Hollywood Fem-Train. Man muss nehmen was man kriegen kann und eine Menge Mädels werden mit Wonder Woman und Captain Marvel aufwachsen (wie wir damals mit Xena und die Generation mit Charlies Angels), es is sehr betrogen eigentlich.

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