23. Juli 2018 · 21:38
Gut. Der Urlaub ist zu Ende und ich verweile wieder im Bergdorf. Es ist kalt. Und regnerisch. Ich vermisse den korsischen Campingplatz mit Meerblick, den aufgehenden Mars beim einschlafen und die morgendlichen Grüße der Sonne. Auch vermisse ich den Strand, der recht wenig Menschen anlockte. Zwar gab es keinen feinen, pulvrigen Sand, sondern kleine Steinchen, die immer wieder unangenehm drückten und auch an der Fischfront sah es eher trüb aus, und nur einmal (während eines Sturmes) gab es ein paar Wellen – Trotzdem. Auch oben-ohne liegen und schwimmen war möglich und niemand kümmerte sich darum.
Ich könnte ewig Zeit dort verbringen. Gegen zwei, wenn der Schatten bereits das Zelt erreichte, zurück kehren, Siesta halten, bevor es gegen vier wieder zum Meer geht. Es ist wie eine andere Welt. Jetzt sehe ich Nebel und Finsternis, spüre Kälte und Hunger, kurz: Realität. Ich mag zurück in die warme Welt!
Meine Pflanzen leben noch und mein „Unkraut-Beet“ (alles darf wachsen wie es will) hat sich prächtig entwickelt. Ich werde es allerdings etwas stützen müssen, bevor die langen Stängel beginnen unter ihrem eigenen Gewicht zu brechen. Auch die Tomate hats überlebt und kann bald geerntet werden. Den mitgebrachten Basilikum habe ich ebenfalls schon umgetopft. Wie es ihm wohl gehen wird, so ganz ohne Wind, Sonne und Meersalz.
Die letzten beiden Aufnäher (Einmal OPA (Outer Planet Alliance), einmal Rocinante) erreichten ihr Ziel während meiner Abwesenheit und bald werde ich mich entscheiden müssen, was ich denn nun alles auf meine Jeansjacke bügle. Und wo ich ein Bügeleisen herbekomme.
Meine Nebenhöhlen sind geschwollen, was vermutlich der Klima im Auto geschuldet ist und sicherlich auch dem letzten meer’lichen Vergnügen (Viareggio/Italien), welches mich mehr Salzwasser kosten ließ als gesundheitlich ok ist. Aber die Wellen! Es waren so großartige Wellen! In der einen Sekunde steht man Knietief im Wasser und plötzlich bäumt sich eine schäumende 1,5 Meter Welle auf und es bleibt nichts anderes übrig als durch zu tauchen. So. Geil. Manchmal gesellte sich ein unfassbarer Sog dazu, der es teilweise wirklich erschwerte Stand zu halten. Großteils aber war es wirklich ein Vergnügen mit den Wellen zu spielen.
Aber eher wird die Klima daran schuld sein, dass meine Nase verstopft und mein Befinden meh ist.
Scrolle ich durch meinen Instagram-Account lässt sich feststellen, dass ich folgende Dinge besonders mag – oder gern fotografiere:
- Meer, Wellen, Wasser
- Sonnenunter- wie Aufgänge
- Altbauten, historische Dinge
- Käfer und Insekten („Tierchen!“)
- Meine Füße
- Graffiti/Streetart
- Schiffshäfen, Schiffe, Flughäfen, Flugzeuge und Industriegebiete
- Wolken, Wolkengesichter
- Sonnenschirme
- Nature! #livingoutdoor #loveoutdoor #adventure („Was ist, wenn die Ameisen ihre nächste Kolonie beim Zelt bauen?“ – „Dann töt ma se“ – „WAS? NEIN!“ – „Dann musst sie akzeptieren“ – „Naaa, die krabbeln dann auf meinem Essen rum. Und meinen Beinen. Und sind lästig. Schau, da is scho wieder eine. Maaaa, geh weg du blöds.. Argh! Sie essen mi auf!“)
- Meine Haare im Wind
- Faker-Selfies
Außerhalb der Urlaubs-Saison kommen noch Pferde, Berge und mehr Nature! dazu.
Erkenntnis der letzten zwei Wochen:
- Twitter macht im Urlaub Spaß. Früh morgens am Meer sitzen, Milch- und Zuckergemisch mit Kaffee-Aroma trinken und irgendwelche Tweets mit blöden Kommentar retweeten – ohne sich dabei schlecht zu fühlen. Im Gegenteil. Es war sogar sehr amüsant. Und je näher die Heimat rückte, desto weniger interessierte es mich.
- So sehr die verklärt-romantisierte Vorstellung meine gierende Sehnsucht nährte, bei idyllischem Meeresrauschen und dem lieblichen Zirpen der Zikaden unter Eukalyptus-Bäumen bei untergehender Sonne bis tief in die Nacht, begleitet vom Blick der Milchstrasse zu schreiben, getrieben und inspiriert zu werden von der Weite der Welt, der Melancholie des zu früh/zu spät geboren seins und der Nichtigkeit des eigenen Selbst – die Realität hatte andere Pläne: Fußball im Hintergrund, laute Menschen, Mückensurren, Mückenstiche, nicht wissen wie sitzen, wo sitzen, auf der Liege, dem Stuhl oder am Boden; die Maus zickt, die Lehne vom Stuhl reibt weil das Handtuch verrutscht ist, irgendwo ein Jucken, da ein paar Steine, lästige Viecher, Ameisen die die Beine hoch krabbeln, zu dunkel, Display zu hell, Schrift zu schummrig (könnte aber auch von der Anti-Mücken-Kerze kommen) künstliches Licht zu grell, Kerzenlicht zu dunkel… to do: Mückenzelt checken. Sowie „warmes“ Licht und einen angenehmen, idyllischen Schreibraum schaffen.
- „Jurassic World: Alive“ lässt sich überall spielen, allerdings sind Raptoren so OP und töten sogar einen Rex mit einmalig 1700 DMG. I mein, wtf? Und ohne RL-Geld zu investieren, wird man es kaum unter die Top 50 schaffen. Meh. „Kaufe seltene DNA!“ – In your face seltene DNA.
- Wenn ich fotografiere, bin ich relaxt. Wenn ich was in mein Buch kritzle, bin ich gechillt. Wenn ich am Strand Dinge baue, gehts mir wirklich gut. Wenn ich Instagram spamme, möchte ich aller Welt die tollsten Eindrücke vermitteln („Du postest zuviel, in zu kurzen Abständen und immer das gleiche“ – „Sooo? I don’t care.“)
- Ich könnte ewig am Meer leben und vermisse nichts.
- Ich weiß nicht ob ich Buch-Avasarala lieber mag als Film-Avasarala. Jedenfalls habe ich ihre Unterhaltungen trotz der deutschen Übersetzung mit der Film-Stimme gelesen und finde es sehr schade, dass es die „Pistazien auf der Roci“-Szene nicht in die Serie geschafft hat. Buch drei reißt mich momentan kaum mit, es langweilt sogar. Wird es noch besser? Avasarala und Bobbie fehlen. Eindeutig. Und Drummer.
- (Platzhalter)
Und nun, da ich wieder zurück bin, mit geschwollenen Nebenhöhlen und triefender Demotivation mich wieder dem realen Leben anzunehmen, wird vermutlich bald viel gebloggt: Westworld, Timeless, die James Gunn-Sache, der Buffy-Reboot. Es gibt noch einiges, worüber man berichten kann. SDCC-Trailer, neue Serien, und so weiter. Und ein paar der Pferde sollten auch bald wieder von der Alm kommen. I’m saved!
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