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Was eben so passiert, hier und dort und da und drüben und so weiter und so fort

Tipps, was man zu Weihnachten schenken kann

Je älter man wird, desto weniger „braucht“ man Geschenke. Denn alles was man braucht, an Kleinigkeiten wie Bücher oder Computerspiele, kauft man sich selbst. In der Regel. Natürlich kann man sich nicht alles selbst kaufen, was man gerne hätte und somit gibt es für Leute wie mich wirklich einfache Möglichkeiten: die Amazon-Wunschliste, Steam-Gutscheine, Plüschtiere, Popculture Zeugs, irgendwas mit Katzen, Pferden oder Eulen, Notizbüchlein und dergleichen.. aber auch

gewöhnliche Geschenke für Leute, bei denen man nicht weiß, was man ihnen eigentlich schenken soll.

Und deswegen habe ich euch diese Liste – wohl ein paar Tage zu spät oder gerade noch rechtzeitig – zusammen gestellt:

Sonnentor-Geschenkboxen

Sonnentor macht mit Abstand die besten Tees und Gewürze. Wirklich. Vertraut mir. In den Tees sind richtige Blumen drinnen, und keine Stengel oder Gras wie bei vielen anderen Teeherstellern. Da sieht man Blüten! Da sind literally Blumen drinnen! Richtige Blumen! Man sieht die als Blumen! Bitte du könntest die Blüten der Blumen abreißen so richtige Blumen sind da drinnen!

Da gibt es beispielsweise „Durchatmen im Wald“ und du schmeckst förmlich den frischen, Frühlingshaften Waldboden! Aber da sind auch Fichtennadeln drinnen.

Die Misch-Tees sind so gut aufeinander abgestimmt, dass es fast schon illegal sein muss, was die da fabrizieren, und teurer als herkömmliche Tees sind sie auch nicht. Selbiges bei den Gewürzen und den Früchte-Sirup. Wer auch immer diese Dinger zusammen mixt muss ein wahrer Magier sein.

Das Problem: wenn du einmal damit anfängst, willst du keine anderen Tee- oder Gewürzsorten mehr.

Dritte Weltladen – Fair Trade

Auch damit kann man nichts falsch machen: Eine Schokolade, ein Gewürz und vielleicht noch einen fairtrade Kaffee aus Kolumbien. Auch hier hat man bereits nette Geschenke, die wirklich Verwendung finden, beisammen.

Einfallslos, maybe. Aber durchaus sinnvoller als etwas, womit die Person dann nichts anfangen kann und dann als Staubfänger sinnlos rumsteht.

Rituals

Dort gibt es Kerzen und Kosmetikprodukte (die aber, wenn man etwas googelt jetzt nicht so sonderlich gesund sein sollen), deswegen würde ich die Kerze empfehlen: Man bekommt kein Kopfweh und sie riechen tatsächlich sehr gut.

Gutscheine

Legt doch einfach einen Gutschein dazu. Wirklich. Das ist nicht einfallslos, sondern sinnvoll. Bevor ihr Bücher verschenkt, die zwar ihr toll findet weil sie euer Leben verändert haben, bedeutet das nicht, dass andere Leute was damit anfangen können.

Deswegen, verschenkt Gutscheine: Und für fast jeden Laden gibt es Gutscheine.

Besonders Tierhaltern tut man damit einen Gefallen, denn Tierfutter ist teuer. Bitte kauft nicht selbst Futter, ihr wisst nicht was das Tier mag oder verträgt. Und wenn, dann sprecht es davor ab. Selbiges mit Spielzeug. Gobbolino bekam mal einen blauen Ball. Mit dem hat er genau 5 Minuten und bisher nur einmal gespielt und hat diesen dann nie wieder aus seiner Spielzeugkiste gezupft. Ja, er hat eine Spielzeugkiste und sucht da immer wieder raus, mit was er jetzt spielen möchte.

Socken bei Erwachsenen, AUF KEINEN FALL BEI KINDERN!

Mit Socken von guter Qualität liegt man nie falsch. Denn das sind so Sachen, die kauft man sich nur bei Gelegenheit selbst und läuft ewig mit Löchern rum.

Qwertee

T-shirts und Sticker-Shop aus UK. Besonders für Popculture geeignet. Vorsicht bei Damen T-Shirts, die Ärmel fallen oft etwas kurz aus und wirken dann wie Flügel-Ärmel. Hier empfehle ich größere Männershirts, denn auch Frauen haben auch gerne Schlabbergewand. Und wenn da Star Trek, Star Wars oder Pokémon drauf ist.. um so besser!

Aber, wie immer gilt: zuerst nachfragen. Oder beiläufig mal fragen.

Geschenke für Kinder

Spielzeug, Plüschtiere. Fertig.

Auch wenn die schon 100 Plüschtiere haben. Sprecht euch mit den Eltern ab. Was will das Kind? Welches Tier aus Sammlung X braucht es noch und dergleichen.

I know, als Kinderlose Person darf ich da eigentlich nicht mitreden, aber als erwachsene Person, die sich über Stofftiere freut, setz ich mich dafür ein, dass Kinder zu Weihnachten das bekommen was sie sich wünschen und nicht, was die Erwachsenen glauben sei gut fürs Kind.

Und bitte.. Keine Lernspiele oder sowas. Das Kind soll Spass dran haben. Ja ja, bla bla Lernspiele können Spass machen. Das einzige an Lernspielen was ich als Kind interessant gefunden hätte, wären diese Wissenschaftssets gewesen, aber auch das mag nicht jedes Kind. Deswegen..

Wenn ihr euch einfach wirklich unsicher seid, fragt das Kind: was hättest du gerne? Und wenn es sagt X oder Y dann kauft ihm/ihr X oder Y.

Und wenn es sich dieses Lego-Set wünscht, oder das 500. Schleich-Tier, dann schenkt ihm/ihr genau das. Und wenn die Eltern sagen „Aber sie hat schon soviel davon“, dann … is die Sache eh scho verloren. Dann schenkt dem Kind einen Ausflug (Sommerrodelbahn, Cavalluna, usw.) und kauft ihm/ihr, ohne es den Eltern zu sagen, ganz viel Eis und Merch vom Ort des Ausfluges.

Darum ganz ganz wichtig(!)

Geschenke sollen Spass machen und Freude bereiten.

Beim Schenken geht es nicht darum, etwas zu schenken was du gut findest, oder was du glaubst macht der Person Freude, oder wovon du glaubst, es sei gut für die Person sei, weil xyz. NEIN.

Es geht darum, der Person etwas zu schenken, was sie tatsächlich haben möchte, und worüber sie sich wirklich freut oder auch braucht. Und wenn der 14jährige Neffe sich über Geld oder Gutscheine freut, dann gib ihm die verf*ckten Gutscheine einfach. Und wenn sich jemand dieses extrem lächerliche Buch wünscht, ja bitte, dann schenk es der Person.

erneut.

Es geht beim schenken nicht um dich und deine Gefühle (die haben da nix verloren), sondern um die andere Person und deren Wünsche und Gefühle, und(!) dieser Person eine Freude zu machen. Keiner will eine Belehrung als Geschenk.

Und wenn man das verstanden hat, dann kann eigentlich nichts schief gehen.

Pro Tipp

Man schreibt sich bereits unterm Jahr Hinweise auf: Wenn beispielsweise jemand äußert: „Oh, das hätte ich gerne!“ oder dir einen Link zu einem Ding schickt, was ihm/ihr gefällt – dann notiert man sich das Ding. Oder kauft es danach.

Davon abgesehen, kann man immer schenken und braucht nicht auf Weihnachten zu warten, denn niemand weiß, was bis zu Weihnachten sein wird.

In diesem Sinne,

happy Geschenkefest!

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Keuchusten: kein Husten wo man nur keucht, aber auch

Soll ich euch erzählen wie sich Keuchhusten anfühlt?

Ich erzähle hier von meiner Erfahrung, andere können das natürlich anders erlebt haben.

Ich hab mir das auf der Uni eingefangen. Du hast dann ca. 3 Wochen Zeit, Antibiotika zu bekommen. Wenn die Zeit um ist, dann heißt es: leiden.

Das Problem ist, du merkst das am Anfang nicht. Du hast halt Husten. Etwas stärker aber glaubst es ist eine Erkältung. Dann wird es krasser. Du gehst zum Arzt. Nein, ist nur Bronchitis. Spätestens ab dem 3. Arzt ist die Zeit soweit fortgeschritten, dass Antibiotika nichts mehr bringen.

Keuchhusten ist bei uns mittlerweile so selten, vor allem auch da eine Kombiimpfung mit Tetanus regelmäßig verabreicht wird. Ganz selten, dass man was davon hört.

Bis jetzt: Heuer häufen sich die Berichte über Keuchhusten, überwiegend bei Kindern, aber dennoch.

Damit folgt das Problem, eben aufgrund der Seltenheit, dass Ärzte das im Anfangsstadium oft nicht erkennen und für Bronchitis halten. Die schicken dich dann heim, und du weißt es zwar, dass es keine Bronchitis ist, aber was willst tun?

Meine aktuelle Lungenärztin hats dann recht schnell erkannt (u.a durch Blutabnahme); aber da war es bereits zu spät. Und ich war sicherlich bei drei bis vier verschiedenen Ärzten, die es alle nicht geglaubt haben: „Na, gibts bei uns nit“, „Na, des is Bronchitis“, „Ja Mädel musst da halt was anziehen!“, „Keuchhusten gibts nicht mehr.“

Wie wirkt sich das aus, wenn man den Zeitpunkt für die Meds verpasst

Man hustet sich die Seele aus dem Leib was soweit gehen kann, dass man kotzt. Lunge und Hals ziehen sich zusammen, man röchelt nach Luft. Also so richtig mit lauten, qualvollen Geräuschen aber man bekommt keine, weil sich der ganze Körper verkrampft.

Und dann kommen Panikattacken, eh klar, weil, du bekommst keine Luft mehr und gerätst in Panik: Was passiert, sterbe ich jetzt, wars das, scheiße, was wenn ich Blut huste, was passiert. Herzrasen folgt. Dein ganzer Körper verspannt sich und das ganze dauert, gefühlt, 20 Minuten bis alles vorbei ist. 40 Minuten bis du wieder normal atmen kannst.

Fies halt

Diese Anfälle können immer und überall, unabhängig von körperlicher Betätigung passieren. Einmal war ich im Bus und habe langsam bemerkt wie es anfängt. Husten, der hochquillt. Atemnot. Du versuchst nicht zu husten. Nächste Haltestelle raus. Kaum draußen, brichst halb kotzend, röchelnd und erstickend an der Bushaltestelle zusammen und kniest am Boden. Für die Leute sicher ein interessanter Anblick.

Was hilft?

easier said than done..

  • ruhig atmen, sich selbst beruhigen (hilft noch heute gegen Panikattacken)
  • und ein Hustensaft der aufs Gehirn wirkt und den Reiz unterdrückt, Rezeptpflichtig.
  • und warten.

Wie lange dauert das?

Das ganze kann bis zu einem 3/4 bis zu einem Jahr anhalten und hinterlässt durchaus Schäden an der Lunge. War mein Asthma davor ok, wars danach schlechter.

Also nein, das Ding ist nicht mit zwei bis drei Wochen ausgesessen. Du hängst da ein Jahr dran. Ein Jahr, wo du nicht mal dran denken solltest, dich schneller als eine Schnecke zu bewegen oder was anstrengendes zu tun. Natürlich lässt die Häufigkeit dann mit der Zeit nach und die Intensivität. Aber bis das ganz weg ist und du keine Angst mehr haben musst, erstickend wo zusammen zu brechen, dauert es ein Jahr.

Deswegen: schaut dass ihr geimpft seid. Kontrolliert eure Impfpässe ansonsten: Ab zum Arzt.

Ich bekomme meine (Auffrischungs-)Impfung heute, weil das ist etwas, was ich fix nicht nochmal bekommen möchte und auch jedem davon abrate.

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„Warum kann ich nicht normal sein?“

Weil man mit ADHS und Asperger nicht „normal“ ist.

Bullshit. Natürlich ist man normal. Man ist halt „anders“ weil die Mehrheit einfach gesellschaftlich und kommunikativ „anders“ ticket und damit nicht zurecht kommt, wenn jemand von der Norm abweicht, genau so wie ich/wir Probleme mit neurotypischen Menschen haben, weil wir uns nicht auskennen, was dann zu Missverständnissen führt und … eh scho wissen.

Das gesellschaftliche Miteinander in Mitteleuropa auf neurotypische Menschen ausgelegt ist und Konversationen locker-flockig zu sein haben, Smalltalk eben. Sehr höflich eben. Man frägt nach, auch wenn es einen nicht interessiert. Man schaut einem in die Augen, man bleibt ruhig man nickt und wirkt interessiert. Lächelt. Lacht. Reagiert auf Witze. Man sitzt dabei. Eigentlich will man gehen. Aber man sitzt dabei.

Du kannst jetzt nicht gehen.
Warum nicht?
Ja, weil das unhöflich ist.
Aber heißt es nicht, wer sich rar macht ist interessant? ^^
Ja, coole Leute, aber du nicht. Du wirkst dann nur noch unhöflicher.

ok.

Wisst ihr was für ein fucking Stress das für manche Leute bedeutet?

Niemand interessiert es, dass du zwei Mal zu Taylor Swift gehst und mit deiner Katze im Wald spazierst und dann begeistert 30 TikTok zeigst. Wirklich niemanden.

Niemanden interessiert es, dass du Schwierigkeiten bei erzwungenen Konversationen hast Gesprächen und Zusammenkünften, an denen du teilnehmen musst – weil sich Leute generell nicht für das Gegenüber interessieren, ausser sie sind an sich an der Sache interessiert. Oder gelangweilt.

Mich interessieren die Einzelheiten deines Autos auch nicht, ausser mein ADHS kickt und stellt dann seltsame, dümmliche, interessante, weirde Fragen, straight forward. Und unterbricht dich zeitweise, hakt nach und stellt weitere Fragen.

Du bist ja eh voll extrovertiert!
Na.. so funktioniert des nit.

Aber eigentlich weiß du instant: shice. Niemanden interessiert das Pony. Gut, die Katze finden manche dann doch spannend, weil nicht alltäglich. Aber wenn du von deiner „Condition“ erzählst bekommst du Mitleid, „gute Besserung!“ und bist das Schautier im Zoo: „Schau die hat ADHS!“, „Schau, die ist autistisch, die hat Asperger!“ – „Aber die sieht nicht so aus.. die is lei arrogant.“

Und dann, ab und an kommt der Gedanke: Warum kann ich nicht „normal“ sein?

Und warum können mich andere Menschen nicht einfach in Ruhe lassen. Ich kann ja mit Leuten reden – aber nur mit jenen, die mir ähnlich sind. Und ich rede ja manchmal auch gerne mit Leuten, aber dann eben, wenn ich das möchte. Weil ich dann eher das Gefühl habe, da folgt kein Rattenschwanz sondern ein Hamsterstummelschwänzchen, wenn überhaupt.

weil..

Sagst du zu wenig, aus Angst was falsches zu sagen, aus Angst komisch zu wirken, aus Angst vor schlechter Nachrede – die so oder so passiert, dann bist du arrogant und desinteressiert.

Sagst du zu viel, weil du over sharest und andere nicht zu Wort kommen lässt, nicht nach frägst und ständig von dir erzählst, weil du denkst, du hast endlich ein Thema gefunden, mit dem du mit anderen connecten kannst, weil die auch an dem Thema interessiert sind und dann das Info-bomben los geht, weil du ums verrecken zeigen willst: Wir sind gleich! Dann bist du seltsam, creepy und vielleicht sogar cringe. Oder einfach nur selbst bezogen, egoistisch und interessierst dich nicht für andere, weil du nicht oft genug bei Thema X und Thema Y nachgefragt hast.

Sagst du etwas, was etwas von der Norm abweicht: Oh boy, don’t. Dann steckst du gleich in einer ernsten Diskussion über Politik, Gesundheit, Standards, und dergleichen drinnen und dann gibt es keinen Ausweg mehr.

Die Vorteile von ADHS und Asperger?

Sag ich euch, wenn mir die positiven Dinge wieder mal auffallen…

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Ich bin jetzt offizielles Mitglied im AuDHS-Club

Kurz vorweg:

NT = Neurotypische Menschen
ND = Neurodiverse Menschen -> ADHS, Autismus, usw.
AuDHS = eine inoffizielle, noch neue Bezeichnung für Leute, die beides haben.

Eine gewisse Vermutung ADHS zu haben stand ja schon immer im Raum, da einfach vieles darauf hin deutete, wie: leicht ablenkbar, ständig verwirrt, zig Gedanken auf einmal, nichts zu Ende bringen können, Zeug verlegen und suchen, zu schnell gehen/reden und ständig gegen Türrahmen oder Tischkanten laufen („Blaue Flecken aber keine Ahnung woher“), keine Ortsorientierung („Es wundert mich, wie es du von all deinen Reisen wieder unversehrt heim geschafft hast.“ – jap, mich auch), Links/Rechts Schwäche, Dyskalkulie (Rechenschwäche), Misofonie (Abneigung gegen Geräusche – vermutlich weil alle Geräusche ungefiltert bei mir ankommen), spontane Themenwechsel, viele und vor allem häufig wechselnde Interessen, die dann ein paar Tage 24/7 verfolgt und dann wieder vergessen werden, seltsame Sitzpositionen, Impulsiv und ungeduldig, Spontaneinkäufe, immer auf der Suche nach Dopamin Kicks und so weiter und so fort. Und wenn dir das jetzt alles bekannt vor kommt, dann rate ich zur Abklärung.

Diese Diagnose gabs am 6. September.

Aber wie es so ist, gibt es auch große Anteile von Asperger-Autismus, jedoch war sich die Ärztin zuerst nicht zu 100% sicher, da ich doch sehr „angepasst“ wirke und mein „maskieren“ einfach zu gut sei. Was leicht ersichtlich war und sehr deutlich ausgeprägt ist, sind Probleme und häufige Missverständnisse in der Kommunikation: das oft nicht verstehen warum Leute jetzt sauer sind („Denk halt selbst nach, was du gemacht hast“) oder eben auch mangelndes Einfühlungsvermögen („Du verstehst mich nicht!“ – das ist richtig. „Du bist so kalt/nicht empathisch/dich interessiert es nicht!“ – ich verstehe es nicht, ich kann es nicht zuordnen, ich habe keine Idee dazu), häufig auch Probleme, den eigenen Blickwinkel zu verlassen. Oder auch das Festhalten an Routinen wie immer am gleichen Tisch/Busplatz sitzen wollen/müssend; oder wenn sich was im Tagesablauf ändert schwerer damit klar kommen weil man sich wieder alles neu zusammen denken muss, auswärts immer das gleiche essen, oder eben auch die Empfindlichkeit auf Geräusche, Gerüche, Berührungen (Etiketten müssen immer raus geschnitten werden, Nähte in Socken und Strumpfhosen dürfen nicht spürbar sein), Lichtempfindlich, ständig mit was rumspielen müssen, kritzeln um nicht abzuschweifen, und so weiter.

„Sag mir bitte direkt was du von mir willst, ich verstehe indirekte Anweisungen nicht.“ – war ein Satz, den ich glaube ich bereits mit 14 schon gesagt habe.

Schlussendlich und nach einigen Tests die solide im durchschnittlichen Autismusbereich liegen (AQ 36, RAADS-R 168, CAT-Q 133, EQ 14, ASPI 149 von 200), gabs am 15. September auch diese Diagnose.

Wie geht es mir jetzt dabei?

Das ist eine ausgezeichnete Frage: ich habe keine Ahnung.

Es ist weird von offizieller Seite bestätigt zu bekommen, dass mein Gehirn einfach anders tickt – und das bereits seit Kindheit. Und dann fügt sich ein Teil dem anderen und alles ergibt natürlich Sinn: Mobbing, weil man anders ist. Ausgeschlossen werden, weil man anders ist. Weil die einfach nichts mit einem anfangen konnten, weil man vielleicht anders redet (was einem selbst, und besonders als Kind, natürlich nicht auffällt) oder sich anders verhält. Da kann man den Kindern gar keinen Vorwurf machen, die verstehen das ja dann auch nicht und können oft nicht damit umgehen und dann sind da noch die Eltern die sagen „Na, mit der spielst nicht, die ist komisch“; davon abgesehen: Kinder sind evil. So hab ich zum Beispiel als Kind schon immer viel mehr Bezug zu Tieren und meinem Spielzeug gehabt, als zu anderen Kindern und hab nicht verstanden warum ich im Kindergarten nicht mit meinem Spielzeug spielen durfte.

„Du darfst mitspielen, wenn du das Hinterteil vom Haustier bist.“ – Ok, ich wusste, dass ich seltsam bin, aber so seltsam?

Dann entwickeln sich andere Interessen heraus (bspw. Horrorfilme in frühen Jahren, Science Fiction/Fantasy/Animes/IRC) und man konzentriert sich vollends darauf; dann versucht man via Imitation anderer sich anzupassen („du machst alles der X nach“, „jetzt redest du wie Y“), weil man halt doch manchmal drunter leidet, anders zu sein – und natürlich auch sozialer Rückzug (danke Internet, mein Retter in schlechten Zeiten).

Dazu kommend: Abneigung gegen Gruppen und nie Teil von großen Gruppen sein wollend, weil dieses ständige sich verstellen müssen, einfach zu anstrengend war – und dann noch die Nachrede erleiden müssen: „Die Z ist aber schon sehr komisch…“ und die Person die mich kannte und mochte, musste sich dann auch noch rechtfertigen („Warum hast du Kontakt mit der?“) und nein… nope nope nope, einfach nein. Der worst case war glaube ich die Cliquendynamik eines Exfreundes, wo ich mich immer wieder erklären und entschuldigen musste, weil mein Verhalten denen so gänzlich nicht gepasst hat, und ich dachte damals tatsächlich, dass mit mir ernsthaft was nicht stimmt und ich schlecht oder „krank“ sei. Heute wissen wir: Das waren halt einfach alles nur A*löcher.

Ja eh, verstellt man sich bei Einzelpersonen genau so und ist hier anders als dort, was aber weniger anstrengend ist, als wenn man vor einer Gruppe sich zusammen reißen muss. Bei Einzelpersonen kann man zumindest noch Teile des tatsächlichen Selbst zeigen.

„Wieso kannst du nicht mehr wie andere sein?“

Und es ist wirklich kein Zufall, dass die zwei Freundinnen, mit denen ich am meisten und intensivsten und fast durchgehend seit 2007 zu tun habe, gleich diagnostiziert wurden (sowie eine dritte, mit der ich während Studienzeiten viel zu tun hatte und jetzt wieder) und Freundschaften zu NTs nie sonderlich lange hielten, Zitat: „Du wirst immer seltsamer…“ – vermutlich hab ich einfach aufgrund Vertrauen weniger maskiert. Also nein, es ist kein Zufall, dass sich gerade solche Leute finden – und die Freundschaft überdauert.

Und noch ganz viele andere Dinge. Er ergibt nach und nach Sinn. Selbst jetzt beim zusammen schreiben merk ichs wieder ganz deutlich und so viele weitere Dinge fallen mir ein!

„Magst du etwas trinken?“ – „Nein danke, ich bin gerade nicht durstig.“ – Spoiler: Mit dieser Frage war nicht gemeint, ob ich gerade durstig bin..

Beispielsweise auch die Disco-Zeiten (ca. zwischen 15 bis 22), wo Donnerstags und Freitags (Samstag war zuviel los) hingefahren – abgesondert, nüchtern getanzt – und nach Stunden wieder heimgefahren wurde. Da gab es nicht viel Konversation oder gesellschaftlichen Austausch. Klar, es war laut, und da waren viele Menschen, aber es gab da diese Podeste, da hatte man seinen Frieden und konnte sich einfach quasi in „trance“ tanzen. Aber Autisten mögen es doch eher ruhig? Und ADHSler brauchen den Dopamin-Kick.

Oder auch dieses „Kaffee trinken“ oder in eine Bar sitzen und Konversation zu betreiben, war und ist auch etwas was ich bis heute nicht verstehe/nachvollziehen kann. Außer mit Madame X im „Biedermeierzimmer“ während der Uni, aber das hatte Flair, die Musik war leise, und die Themen haben Anwesende oft sehr verstört – aber wir bevorzugten dennoch den Spaziergang am Inn, oder die Trauerweide. Und ich war auch bei meinem ersten Freund mit 16 durchaus verwirrt, als man sich in einer Bar (Teufelskralle? Teufel?) mit seinen Freunden traf um etwas zu trinken. Ich hab das einfach nicht verstanden, warum man das macht und es war mir wirklich unangenehm und ich fühlte mich fehl am Platz.

Lustig was einem plötzlich wieder alles einfällt. Was mich auch weiter erinnert, dass ich bei Dates immer sagte: „Wir gehen spazieren und setzen uns nicht in eine Bar, weil mir das unangenehm ist.“ Weil man sitzt da, hört schlechte und/oder zu laute Musik, versteht den anderen nicht, und sitzt da fest und weiß nicht, ob man nochmal bestellt oder nicht und muss sich ständig anschauen und bitte wer kann in so einer Umgebung frei reden?

Blickkontakt! Jeder sagt dir, dass das höflich ist und dass du Blickkontakt im Gespräch halten sollst – was ich natürlich auch gelernt hab und beherrsche, und ich kann dir in die Augen starren bis es dir unangenehm wird und du weg schauen musst – aber ich mag es nicht. Ich fühle mich unwohl dabei.

Ist eine Spät-Diagnose noch sinnvoll?

Ja!

Weil ich so den Leuten erklären kann, wo ich anders ticke als sie. Wie dieser Beitrag hier. Der erklärt einfach schon mal sehr, sehr viel und lässt den einen oder anderen vielleicht mit einem „Aha! Es ergibt schon Sinn“ zurück.

Und ich vermeide bewusst die Worte „falsch“ oder „was nicht mit mir stimmt“, weil mit mir ist alles in Ordnung, mein Gehirn funktioniert nur anders und NTs tun sich oftmals mit NDs schwer, weil eben alles komplett umgekrempelt ist, sowie sich NDs schwer mit NTs tun und manchmal an denen verzweifeln.

Und ja, wir (nicht alle, aber viele) haben massive Schwierigkeiten den Wirrwarr an Umwegen zu entziffern, was die uns jetzt eigentlich mitteilen wollen. Denn viele NTs sagen A wenn sie B meinen, weil, idk, das eben „höflich“ ist, nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen, und in deren Welt ergibt das Sinn. Die verstehen das untereinander. Ich bin damit heillos überfordert.

„Du kannst das doch nicht so direkt sagen, du musst da strategisch vorgehen!“

NTs hingegen haben wieder das Problem, dass sie mit den häufigen Themenwechsel nichts anfangen können („Aber das hat jetzt nichts mit der Sache zu tun?“ – nein, mein Gehirn hat nur irgendwo grad eine Information aufgeschnappt und die weiter gesponnen) – weswegen NDs häufig recht kreativ sind; oder auch als „unhöflich“ empfunden werden, weil die direkter kommunizieren was sie möchten oder nicht mögen (direkter, ehrlicher, unverblümter, schroffer, und so weiter sind), und so die eine oder andere Höflichkeits-Regel immer wieder (unabsichtlich) verletzen.

Auch ist es interessant und wichtig und hilfreich, einfach genauer zu erforschen, was ist jetzt und wie andere damit umgehen, und besonders Autismus kann sich auf wirklich sehr unterschiedlichste Arten zeigen. Beispielsweise ist bei mir überhaupt nicht stimmig dazu, dass ich ein gutes Körpergefühl habe, oder auch das Gleichgewicht leicht halten kann (tanzen, reiten, usw.). Oder manche mögen es einfach im Wohnzimmer am Boden zu liegen.

Aber man kann das ja lernen?

Natürlich!

Und Frauen entwickeln intensivere „survival“-Strategien als Männer, und somit werden diese auch häufig falsch diagnostiziert (bi-polar, narzisstisch, diverse Traumata, usw.) eben weil wir uns besser anpassen mussten als Männer; weil man denen einfach viel durchgehen lässt und weil Frauen immer noch diverse Rollen zu spielen haben, um nicht komplett anzuecken. Nein, ich rede hier nicht von Heilige, Hure, Ehefrau – aber eben gewisse Verhaltensweisen, sei das, mach x, tu y nicht und pass auf, dass du nicht so aber dennoch so bist. Und das brennt sich irgendwann ein, ob du willst oder nicht.

Deswegen glaubt man ja auch oft, man sei halt anders, aber nicht sonderlich anders, weil man ja angepasst ist und bemerkt das „maskieren“ erst gar nicht, nimmt es nicht als maskieren wahr und erst dann, wenn man es eine Zeitlang (Lockdown, Urlaub, Krankheit, Homeoffice, usw.) nicht mehr gemacht hat und so ist, wie man eigentlich ist und dann drauf kommt: Shice.. ist das anstrengend – bemerkt man, dass da irgendwas nicht ganz so stimmig ist. Weil oft ist ja wirklich nicht mal die Gelegenheit da, dass man sich selbst wirklich kennen lernt (allein ist, Zeit für sich hat, usw.).

Und ja, ich weiß, was ich tun muss um als „flirty“ wahrgenommen zu werden (mit den Haaren spielen, aufschauen, weg schauen, süß lächeln, kleine insults, „unabsichtliche“ Berührungen – das ist alles lernbar, danke Film, TV und Buch); und kann in etwa sagen, wann jemand Interesse an mir hat, sofern es durch Film/TV-Klischees passiert; und ich weiß natürlich, dass es als unhöflich gilt, wenn mir wer das letzte Stück Kuchen anbietet und ich es gleich nehme, anstatt es vier mal davor abzulehnen. Auch etwas was ich einfach nicht verstehe: Dann biete es mir nicht an, wenn ich es nicht haben darf/soll.

Genau so wie man lernt, gewisse Sätze zu entziffern: „Mir ist kalt“ – also schaue ich nach, ob das Fenster offen ist und schließe es. Im Affekt verstehe ich die Sätze dann doch nicht, weil ich „wörtlich“ denke.

Eine direkte Aufforderung auszusprechen aber wirkt als „Befehl“ (in der Kindheit: „Du kommandierst immer alle rum“) und wird als höchst unfreundlich gewertet. Dabei ist das weder als Befehl noch sonst wie gemeint, sondern einfach… wie es ist. Und Tiroler sind da besonders eigen, sie fragen dich „Magst du mir das rüber geben“ und du sagst: „Nein, ich mag nicht“ – das war keine Frage, ob du das jetzt tun möchtest, das ist eine Aufforderung, derer unverzüglich nachzukommen ist.

Und wenn man etwas möchte, dann muss man sehr dezent fragen: „Ist es in Ordnung, wenn wir dieses Wochenende, aber nur wenn du Zeit hast, dass wir dann, aber nur wenn es dir wirklich passt, in den Park gehen, aber wir müssen nicht, aber wir können“ anstatt „Wochenende Park?“ Ich sags ja, das sind Dinge die man lernen kann. Auch wenns anstrengend ist.

Und ganz, ganz wichtig: wenn wir (nicht alle, aber viele) sagen „Es ist kalt“, dann bedeutet es „Es ist kalt“. Wir meinen damit nicht: „Mach das Fenster zu, dreh die Heizung an, bring mir Tee, bring mir eine Decke, usw.“ sondern.. „Es ist kalt.“ Und wenn wir möchten, dass du das Fenster zu machst, sagen wir „Mach bitte das Fenster zu“ und wenn wir uns darauf besinnen, könnte es lauten: „Könntest du bitte das Fenster zu machen, mir ist kalt.“

Oder: „Oh, da ist ein Fleck“ – wir sehen diesen Fleck und denken uns: Spannend, wo kam der her, welches Dingens hat ihn verursacht, wie riecht er, was für eine Konsistenz hat er? Wie schmeckt er, was ist es und wann kam der daher? NTs verstehen „Mach den sofort weg, du grindige Sau!“

Jap, es ist schwierig. Und ich werde noch a bissl dazu bloggen.

Back to topic.

Wie sieht es mit Selbstdiagnosen aus?

Prinzipiell ist es immer gut, wenn man sich Dinge notiert, eine Art „Tagebuch“ führt und anfängt, genauer darüber nachzudenken, wann X oder Y vorgekommen ist, wie intensiv, was einem dazu einfällt und wo man aneckt, womit man Probleme hat, und sich einfach informiert. Wichtig auch: Gabs das schon in der Kindheit, Eltern und Freunde fragen, an was sie sich erinnern.

Sicher, all die zig hundert TikToks, durch die sich die Menschen selbst diagnostizieren tragen dazu bei, dass fast jeder glaubt ADHS und/oder Autismus zu haben, aber im Endeffekt werden auch mehr und mehr Menschen diagnostiziert – und ich glaube tatsächlich, dass beides viel mehr verbreitet ist, aber die Sichtbarkeit und Akzeptanz fehlt.

Weil: Der grimmige und raue Großvater, der jeden Tag um Punkt 7 die Zeitung gelesen und immer das gleiche gefrühstückt hat, seit über 60 Jahren das gleiche Hemd trägt und nicht damit umgehen kann, wenn die Oma jetzt ein anderes eingekauft hat, und dir über diese eine spezielle Briefmarke aus 1963 drei Tage lang alles dazu erzählen konnte und nicht mehr aufhört, war bestimmt nicht NT, sondern die Möglichkeit, dass auch dieser bereits autistisch war, ist leicht gegeben.

Achtet mal darauf.

Genau so wie ich glaube, dass eine überwiegende Anzahl der Menschheit bi- bzw. pansexuell wäre wenn es gesellschaftlich akzeptiert und als Norm betrachtet werden würde – da aber immer nur das Hetero-Liebes-Familien-Ideal-Narrativ beworben wird, experimentieren die Leute erst gar nicht rum und nehmen an, sie wären eh Hetero, weil das auch „normal“ ist, und da Homosexualität immer noch massive Stigmatisierung erfährt: „Ich hab nichts gegen Schwule aber mein Kind wird kein A*schficker“, u sure about that dude?

Also ja, ich finde woke-flix in diesem Fall gut (Vorwurf: „Müssen überall Schwule sein?“ Ja!), weil es Sichtbarkeit fördert und Homosexualität „gewöhnlich“ macht. Was es ja auch ist.

Back to topic.

Auch könnte der Algorithmus hinter TikTok eine gewisse Rollen spielen: weil wenn TikTok nicht ein gewisses Potential oder Interesse erkennen würde (man schaut sich das Video länger als ein paar Sekunden an, eventuell sogar nochmal, liest die Kommentare), wären nicht plötzlich mehr dieser Videos auf der for you page, und dann ertappen sich die Leute dabei wie sie merken: Hey! Mir geht es auch so. And here we are.

Mein Tipp:

Schreibt euch alles auf, beobachtet euch, speichert euch Videos ab, und macht euch einen Termin aus. Es kann dann natürlich sein, dass gewisse Verhaltensweisen stärker auftreten/wirken, entweder, weil man sich beobachtet oder sich selbst unterbewusst beeinflusst. Aber als diagnostizierter Laie behaupte ich: wenn nichts da ist, dann lässt sich das auch nicht herbei phantasieren. Und wenn etwas da ist, lässt sich das nicht verleugnen.

Schlussendlich ist nichts „gut“ oder „schlecht“ daran NT oder ND zu sein – aber es hilft darüber Bescheid zu wissen. Und klar, wenn man mit ADHS dann Meds möchte, können die durchaus den Alltag leichter gestalten.

Aber welche Ärzte? Und wie war dein Weg bis zur Diagnose?

Hier wirds kompliziert:

Zuerst versuchte ich einen Termin bei einem Kassenarzt zu bekommen: Dieser wollte zuerst einen großen IQ-Test und dann ein 15 minütiges Gespräch. Was mir etwas seltsam erschien, es hätte dann noch Zusatzangebote gegeben, aber die hätten gekostet, und da ich wirklich massive Angst vor IQ-Tests habe, schon alleine weil ich sämtliche mathematische und logische Fragen nicht bestehen würde und dann offiziell einen IQ von idk, 44 habe… nein, danke. Davon abgesehen, könnte man die Formen-Dinger-erkennen Dingens auch so lernen… also, ich weiß nicht warum ein IQ-Test so aussagekräftig sein soll.

Ein befreundeter Arzt erklärte mir dann, dass man ADHS erst ab einem gewissen Wert nachweisen kann, gut, aber schon alleine dass ich fähig bin zusammenhängende Sätze zu schreiben, sollte zeigen, dass der Wert ausreichend ist. Auch die Ärztin, die mich dann diagnostizierte, meinte, dass das eher ein ungewöhnliches Vorgehen ist.

Ich besuchte dann eben jene private Ärztin, die auch schon zwei meiner Freundinnen diagnostiziert hat. Geplant wären 60-90 Minuten gewesen, ca. 2 Stunden wurden es dann. Da ich nicht aufhören kann zu reden, und viele Themen angeschnitten wurden, vor allem auch wie es in der Kindheit war, hat es dann eben gedauert. Ich hatte mich vorbereitet mit Büchlein und Zettelwerk und hier meinte sie: ADHS ist ziemlich offensichtlich, Autismus wäre noch genauer abzuklären. Sie hat dann alles auch fotografiert und mir Meds (Medikinet, 5mg für den Anfang) verschrieben.

Und das war es dann auch schon.

Der Termin kostete mich natürlich etwas – ich sollte allerdings von der Krankenkasse etwas zurück bekommen; ich berichte – wenn ichs nicht vergesse, ob ich etwas zurück bekommen habe.

Wie geht es mir jetzt damit?

Ich bin durchaus erleichtert.

Erleichtert, weil ichs schon lange vermutet habe;

erleichtert, weil ich jetzt etwas in der Hand habe, wenn Menschen sich wundern, warum ich so oder so reagiere oder agiere;

und erleichtert, weil ich viel, viel mehr nachlesen kann, wie es anderen damit geht, welche Erfahrungen andere gemacht haben, und nach und nach kommen auch Erinnerungen hoch, „Schlüsselelemente“ wie ichs nenne, wo es einfach nochmal deutlicher wird.

Auch wenn es nach wie vor seltsam ist, in weitere Kategorien zu fallen.

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Der Weltuntergang

Aus der Reihe: Ein typischer Creature-Blogbeitrag. Enjoy!

Zugegeben, und ihr kennt das sicherlich: Ihr habt euch in eurem Leben bisher nicht sonderlich angestrengt, um etwas zu erreichen, weil ihr der festen Überzeugung wart (und zugegeben, es sah und sieht ja immer so aus, als ob die Welt vor dem Kollaps stünde), dass euch der Weltuntergang zuvor käme und dann all die Anstrengung und Müh umsonst gewesen wären, denn in einer Mad Max– oder The Walking Dead-Welt kann aus jedem nichtigen Wicht dem ein gewisses Maß an Moral abhanden ist, ein prächtiger Diktator werden.

Außerdem ist der Weltuntergang eine entgegenkommende Pensionsvorsorge. Chaos Baby!

Auch gibt es manche von uns, die sich einen Weltuntergang herbei sehen: Betrachtet man sich die Fülle und Spannweite dystopischer Filme und Serien, beschleicht die Ahnung, dass dieser sich heimlich und unter der Bettdecke versteckt, gewünscht wird. Endlich der Held sein können! Endlich seine Ruhe haben vor den Menschen und als Einsiedler nur mit Hund und Katze leben. Als ob. Ihr wisst ja, was passiert wenn die Gesellschaft im Fundament zerstört ist und Anarchie herrscht und nein, in diesen Zeiten möchtet ihr keine Frau sein. Just kidding, als Mann habt ihr genau so die Arschkarte (pun not intended) gezogen.

Aber sicherlich, die alltäglichen Probleme wären nichtig: Warum schreibt er nicht zurück? Er ist vermutlich tot. Oh wait, die gesamte Kommunikation ist zusammen gebrochen. Alles gut. Was zieh ich morgen an? Etwas womit du gut laufen kannst und was bequem ist. Wie viele Jahre muss ich noch arbeiten, bis ich in Pension gehen kann? Bekomme ich überhaupt noch eine Pension von der ich leben kann? Nein, weil das gesellschaftliche System kollabiert ist. Du bist auf dich alleine gestellt. Weißt du wie du draußen überleben kannst, wie du x und y anpflanzt, wie du Wunden versorgst, was natürliche Antibiotika sind, und wie du einen Unterschlupf baust, deine Spuren verwischt und Fallen baust? Time to study, buddy!

Und ja, der reflektierte Geist weiß, dass für manche Menschen bereits jetzt und wiederkehrend der Weltuntergang stattfindet: Menschen, die bezüglich Naturkatastrophen alles verlieren; Menschen, die tatsächlicher Diktatur unterworfen sind; Menschen, die mit einem gewissen Geschlecht in den falschen Ort geboren wurden; Menschen, die vor Krieg flüchteten und Jahre hinweg in elendigen Camps dahin siechen müssen oder froh sein können, als DDr. einen schlecht bezahlten Hilfsarbeiter Job annehmen zu dürfen. Also ja, der Weltuntergang existiert bereits, täglich und immer wieder kehrend.

Daher:

Warum sehnen wir uns nach einer zerbrochenen Gesellschaft, wenn wir genau wissen, dass Träume die Realität werden, nicht ganz der Illusion entsprechen, die wir uns erhoffen?

Warum glauben wir, eine Alien Invasion wäre angenehmer als das große Rad des unaufhörlich über uns drüber walzenden Kapitalismus? Glauben wir, dass die Aliens gnädig sind? Bitch please, wenn die kommen, kommen die nicht aus Höflichkeit und freundlichem Interesse.

Und warum glauben wir, eine Zombieapokalypse in dem jeder Tag unser letzter Tag sein könnte, wäre besser als zur täglichen Knechtschaft der Lohnarbeit zu pilgern?

Und warum glauben wir, ein Killervirus würde uns den erhofften Frieden und Entlastung der Gesamtbevölkerung bringen?

Und der Komet? Der kann mitunter alles kaputt machen, und dann? Wie will der Städter Mais, Kartoffel und Korn anbauen, wenn kein Internet mehr verfügbar ist? Eben!

Und warum glauben wir, dass der Weltuntergang ein punktuelles Ereignis sein muss, wie der Einschlag eines Kometen oder eine Atombombe, oder der Ausbruch eines Killervirus?

Vielleicht befinden wir uns ja bereits im Szenario des Weltuntergangs, in diesem Falle aber krächzte er schwächlich an einem Frühlingsmorgen im Jahre 2020 nachdem er im November 2019 das Licht der Welt erblickt hatte. Zu schwach ist er. Nein, mit diesem Virus lässt sich das Szenario, was wir gut gesitteten und recht abgesicherten Bürger, uns erhofften, nicht mit sich bringen.

Das Hoffen geht also weiter! Also wozu sich anstrengen?

Irgendwann kommt er bestimmt!

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Woche #1409

Wetterumschwung Lotterie: Gewinnen Sie 2 Tage Kopfweh, eine rinnende Nase mit Schleim, eine kratzige Stimme oder gar doch eine kleine Erkältung? Es bleibt spannend!

Ich muss aber anmerken, dass ich seitdem ich von meiner Frauenärztin „Biogena Nutrifem Basic“-Tabletten nehme, deutlich weniger kränklich, krank oder angeschlagen bin. Fun Fact: Es sind eigentlich Tabletten für Schwangerschaft und so, aber offensichtlich braucht mein Körper all die Vitamine. Natürlich könnte man sich einfach auch jeden Tag gesund, mit drei gesunden Mahlzeiten und gesunder Zubereitung ernähren und keine Snacks, Soft Drinks und Zucker- und nur gesunde Dinge zu sich nehmen, aber… niemand hat die Energie dafür. Bitch pls, sei froh, wenn ich überhaupt was esse und es nicht vergesse.

ADHS und Asperger-Autismus Diagnose, Check. Blogbeitrag folgt.

Wettersturz von 30 Grad auf 15 Grad – gibt es Leute, die das wirklich vertragen ohne psychisch oder physisch dadurch beeinträchtigt zu werden?

Aber.

Hot Girl Summer ist damit offiziell beendet: Welcome Witchy Autumn Vibes – und vielleicht schaff ich es dieses Jahr mal mit weißem Kleid im Wald spazieren zu gehen…

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Das Klimaticket

Rentiert sich das Klimaticket?

Fazit: Man muss schon sehr häufig mit den Öffis unterwegs sein, besonders außerhalb der eigenen Landeszone, damit man schlussendlich „gratis“ fährt.

Gerechnet vom 20. September 2022 bis 19. Oktober 2023

Kosten Klimaticket: 1090€, aufgerundet 1100€ – alle Zahlen sind auf- oder abgerundet.

5x Bregenz 3x Salzburg 2x Wien
– alles hin und retour
– abzüglich VVT (467€), ÖBB Vorteilscard (66€) und einen Gratismonat (90€), den es bei einer Aktion dazugab,

sind immer noch 61€ offen, die es zu verfahren gilt, Stand: Anfang August.

Also entweder noch 2x Bregenz oder 1x Wien bis zum 19. Oktober.

Machbar? Durchaus. Aber eben nicht so „des hast ja leicht wieder herinnen“, also man muss schon wirklich öfters im Monat verreisen, damit es sich wirklich auszahlt.

Vorteil beim Klimaticket

Man kann auch mit der Westbahn fahren, die demnächst auch nach Bregenz fahren soll, die Sitzplatzreservierung ist gratis via App oder direkt am Sitz möglich, wohin gegen bei der ÖBB diese 3€ zusätzlich kostet. Die Sitze sind breiter und die Züge oft leer.

Und, man kann einfach einsteigen und go, ohne Reservierung, ohne das Ticket davor holen zu müssen – aber wer macht das, außer Anfang 20jährige und ältere Leute mit midlife crisis. Eben.

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Wird man einfach müde?

Erst kürzlich dachte ich mir:

In meiner Teenager Zeit, da ging ich aus: auf Punkkonzerte, in Discotheken und tanzte die ganze Nacht – ohne Alkohol natürlich, weil ich ging ja aus zum Tanzen; um elf erst wurde ich abgeholt aber dann gings bis 6 in der früh – wobei, zugegeben, ich damals bereits Donnerstags und Freitags ausging, da Samstag einfach zu viel los und es nur anstrengend war, da kein durchkommen und kein Platz, besonders nicht auf der Tanzfläche. Auch die Podeste, wo man sonst einfach Platz hatte, waren mit drei-vier Leuten gleichzeitig belegt.

Während der Uni zog sich das fort: Uni- und private Festln sowie mit Menschen vollgestopfte Vorlesungen waren zwar teilweise anstrengend, aber noch nicht so schlimm, dass man sich eine Woche danach erholen musste. Man war zwar froh draußen zu sein, aber die Neugierde und die Beobachtungslust waren größer: Oh, wer ist das? Wer ist sie? Es ist alles so spannend und neu! Wobei ich schon immer gut alleine zurecht kam. Beispielsweise die drei Wochen im Sommer, als ich nur spazieren ging, malte, etwas musizierte, Serien schaute und einfach mit niemanden etwas zu tun hatte.. waren durchaus großartig.

Aber: ich ging aus. Ich traf mich mit unterschiedlichen Menschen, schlief nach Parties auf verschiedenen Couches, übernachtete während der #unibrennt-Besetzung auch teilweise im Hörsaal und das alles machte Spass. Die Energie war da.

Aber.. was ist passiert?

Aber, ich weiß nicht wann genau der Umschwung einsetzte – aber irgendwann wurde alles anstrengender. Menschen wurden extrem anstrengend, alleine der Einkauf im Einkaufszentrum war anstrengend, Vorlesungen wurden anstrengender, menschliche Geräusche wurden noch anstrengender als sie eh schon waren (google Misophonie, thank me later), und nach und nach fühlte ich mich durchaus wohler, wenn ich alleine war, oder nur unter wenigen Menschen, es nicht laut war und stattdessen ruhig und friedlich. Jeder Kontakt mit Menschen fing an, Energie abzuzapfen. Jedes Gespräch, jedes Treffen, jede Party, es kostete mehr Energie als wie es einst zurück gab. Zu zweit war es immer am tollsten. Zu zweit konnte ich Wochen mit der gleichen Person verbringen, aber sobald eine Dritte dazu kam, war es zu viel.

Wenn ich in meinen Zwanzigern in der Stadt wohnen wollte, bin ich jetzt froh, wenn ich wieder hinaus aufs Land komme. Und am liebsten wäre mir eine Hütte im Wald, weit weit weg von der Zivilisation. Die Vorstellung, meine Alterstage bei einer unglücklichen Konstellation im Altersheim in einem Mehrbettzimmer verbringen zu müssen, bereitet mir durchaus Angst.

Ist es das Alter?

Wird man einfach alt? Ist das bei allen Menschen so? Oder wird man der Gesellschaft anderer einfach nur müde und beginnt, sich selbst besser zu ertragen, sodass Ablenkung durch Alkohol, Parties und Menschen nicht mehr der Tagesordnung, sondern den Ausnahmen angehören? Oder hat man einfach weniger lustig auf Smalltalk und auch dieses „wenn ich heute Abend nicht ausgehe, verpasse ich was!“ Ja was verpasse ich denn, betrunkene Idioten, die mich als Bitch bezeichnen, wenn ich nicht mit ihnen reden will? Natürlich kann es sein, dass ich beim Karaoke nette Abende mit wenigen Leuten aber umsomehr Bekannten „verpasse“, aber auch diese Bekannten sind mittlerweile alt geworden und nicht mehr jeden Freitag Abend unter den fitten und Fidelen. Und wie hoch ist die Chance, dass alle zur gleichen Zeit und alle anderen, also die Fremden, nicht da sind? Eben.

Wird man einfach müde?

Als ich zwölf war dachte ich mir, dass ich klüger sei als alle anderen, denn die Erwachsenen waren grau und müde und einfallslos und wenn jemand in seinen 30ern noch cool und jung war, dann war der cool und jung und nicht so starr und müde und konservativ und Ideenlos und grau und müde wie es eben die Erwachsenen waren, die keinen Spass verstanden und Jugendliche wie Kinder behandelt haben. Don’t do that.

Wird man einfach müde, nach Jahrzehnten des Lebens, der Arbeit und der Gesellschaft? Wird man da einfach anderer überdrüssig und zwar soweit, dass man sich guten Gewissens sagen kann: Ja, für immer. Woran liegt es, dass man sich der Gesellschaft anderer scheut und gerne für mich alleine, mit einer guten Serie oder einem guten Buch oder einfach nur auf Twitter, oder, mittlerweile wieder im IRC ist?

Sind es die Menschen?

Werden die Menschen an sich einfach mühsamer und anstrengender? Oder ist lediglich der letzte Brocken jugendlicher Illusion und Neugier bezüglich anderer Menschen abgefallen und man weiß einfach, aus Erfahrung – die anderen Menschen sind nicht so spannend, wie wir gerne hätten, dass sie spannend sind. Wenns dumm läuft, darf man Therapeut spielen. Und im schlimmsten Falle platzieren wir unsere eigenen Wünsche, dass was uns selbst an uns fehlt und gewisse Erwartungshaltungen in diese, anstatt exakt jene von uns selbst zu fordern.

Ist es das? Ist es das, dass uns klar geworden ist, dass andere Menschen einfach andere Menschen sind und wir selbst eigentlich nur für uns selbst am spannendsten sein können, weil, wir könnens uns richten wie wir wollen. Möchte ich die tolle abenteuerliche Frau sein die Nachts wandern geht – dann mache ich das einfach, dazu brauche ich keine anderen Menschen.

Ist es das? Dass andere Menschen einfach langweilig geworden sind, weil wir unsere Illusionen derer bezüglich abgelegt haben? Ging es denn je um andere Menschen und nicht darum, dass wir uns durch diese besser fühlten und erst jetzt bemerken, dass es eigentlich recht einfach ist: denn, wenn wir für uns selbst verantwortlich sind und niemand anderer, dann sind wir einfach viel unabhängiger von anderen Menschen; und das führt dann dazu, dass…

eben.

Aber sind dann die Freundschaften, die wir im Alter pflegen nicht toller als die, die wir bisher hatten, da wir eigentlich nichts mehr von dieser Person brauchen, und lediglich um derenwillen, um deren Charakter Willen, mit dieser befreundet sind?

Ist es die Welt? War früher wirklich alles besser?

Als ich jung war, hätte man sich eine Wohnung oder gar ein Haus mit fleißiger Arbeit noch leisten können. Na gut, vielleicht kein Grundstück mit Haus, aber eine Wohnung wäre vielleicht drinnen gewesen. Mittlerweile braucht man 20% Eigenkapital und der Erwerb einer Immobilie funktioniert auch nur dann, wenn man bereits irgendwo Eigentum besitzt und/oder eben reiche Eltern im Rücken hat, die hier und da mitfinanzieren.

Also war früher alles besser und wird man müde, weil die Welt zunehmend anstrengender wird?

Jede Generation wird dir sagen, früher war es „einfacher“, je nach dem wie sie „einfacher“ definieren, und jede Generation wird sagen „Na, in meiner Kindheit war alles besser, wir mussten noch (…), wir haben noch (…)“, okay, ausser die Boomer (ca. 1946-1964) vielleicht, die drei Kilometer barfuß im Winter über den Berg zur Schule gehen mussten und dort verprügelt wurden, wenn sie das Alphabet falsch aufgesagt hatten. Aber die hatten es immerhin noch besser als deren Großeltern, die bereits mit 8 Jahren 12 Stunden arbeiten mussten…

Wir Millennials (ca. 1980-1994) sind wie Gen X (ca. 1965-1979) analog aufgewachsen, mit dem Fernseher als Nanny und den umliegenden Dörfern als Schauplatz kindlicher Abenteuer, machten uns aber in unserer Teenager Zeit bereits mit den digitalen Medien vertraut aka Internet aka IRC & ICQ und Geocities und Napster und…

Und ich würde behaupten, wir hatten die beste Kindheit. Wobei, Gen X hatte vermutlich auch noch eine tolle Kindheit hatte, frei von Sorgen, in der Jugend haben sie den Punk gegründet, die 80s gelebt – wobei es mich wundert, dass diese überhaupt noch gesund sind und leben, weil… deren Eltern während der Schwangerschaft gesoffen, geraucht und in Asbest Wohnungen gehaust haben.

Während Gen X die wahren Revoluzzer waren, fragen wir uns ständig nur: „Warum?“

Wie dieser Beitrag hier: Er frägt nach dem Warum?

Zusammenfassung

Ist es das Alter, dass man leichter ermüdet? Die Mär von „mit zwanzig konnte ich jeden Tag saufen und hatte keinen Kater, mit 45 muss ich mir nach einem Abend eine Woche Urlaub nehmen“ kommt ja nicht von ungefähr. Der Körper lässt ja tatsächlich nach. Der Geist lässt tatsächlich nach. Und die Welt wird immer… interessanter. Stichwort: Klimawandel. Stichwort: Cancel Culture (ich bin da sowieso schon lange nicht mehr auf dem neuesten Stand). Stichwort: Krieg und Atomwaffen. Stichwort: Automation und AI. Stichwort: Wir werden keine Pension mehr bekommen, weil es sich finanziell nicht mehr spielen wird und wenn, wird die Pension nicht mehr ausreichen als für ein paar Brote im Monat, weil alles teurer wird, aber die Löhne und Pensionen nicht ordentlich angeglichen werden und wir gezwungen werden bis 78 zu arbeiten, aber wer bitte stellt denn 78jährige ein, wenn man ab Ende 30 bereits als Unvermittelbar gilt?

idk about you, aber…

Aber versteht mich nicht falsch: ich finde diese Entwicklung nicht schlecht. Es wundert mich nur.

Und ich sehe die Zukunft: Ein Haus im Wald, betrieben mit Solarstrom, zig Viecher drum herum, einen kleinen Garten und mindestens 20 Katzen. Keine Menschen weit und breit, ausser die junge Postbotin, die mir ab und an Schokolade bringt. Oder das diktatorisch geführte Altenheim mit lediglich Sechsbett-Zimmern, einem massiven Pflegemangel, sodass man dir einmal in der Woche die Zähne putzt und dir alle zwei Tage die Windelt wechselt, weil… sonst keiner da ist. Was wird es werden? Utopie oder Dystopie?

Vielleicht lässt sich die Frage sonst irgendwann einmal beantworten, aber heute… eher nicht mehr.

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Jahresrückblick

Im Jahre 2022 haben sich durchaus einige Dinge getan, und dieser Beitrag wird im Dezember 2022 rückveröffentlicht, sodass zumindest ein Beitrag im Jahre 2022 erschienen ist. (Okay, mit dem Gobbolino Beitrag sind es mittlerweile zwei….)

Eine neue Tätigkeit

Ich trat in ein neues Dienstverhältnis und besitze dieses nun schon ein Jahr. Die ersten Arbeitswochen waren so intensiv, dass ich gar nichts mehr davon weiß. Mittlerweile läuft alles selbstständig, nur das „am Anfang des Jahres Urlaub planen“ ist mir immer noch ein Dorn im Auge, denn, wann weiß ich, wann ich Urlaub brauche, und wann sind günstige Flüge und wohin überhaupt und wann ist das Wetter gut, und was, wenn ich jetzt buche auf den 17. Juni aber der Ort von einem Waldbrand heimgesucht werden könnte und man Reisende bereits davor warnt, dann hätte ich wohl umgeplant, aber vielleicht wäre dann alles ausgebucht gewesen, und eventuell wäre ich einfach früher gefahren, und vielleicht wo anders hin, oder gar nirgends hin.

Geplanter Urlaub, das ist etwas womit ich mir durchaus sehr schwer tue. Ich plane selten weiter als zwei Wochen, weil… vielleicht geht die Welt bald unter?

Covid oder nicht Covid?

Im Februar waren zwei Antigen-Teste positiv, aber der PCR negativ. Ich hatte Schnupfen, kaum Husten, und alles begleitet von einem Schwächlichkeitsgefühl, kränklich, wie bei einer Erkältung eben, keine Halzschmerzen oder dergleichen. Kein Geschmacksverlust. War es Covid? Oder sprang der Antigen Test jetzt doch auf etwas anderes an? Wir werden es nie erfahren… allerdings wäre ich drei Mal geimpft… aber gut.

Wenn es nicht der kleine Covid war, dann bin ich entweder immun oder habe andere Infektionen nie bemerkt, oder, laut Memes aus dem Internet besitze ich einfach keine Freunde und kein gesellschaftliches Leben. Letzteres, zum Glück!

Der Klimawandel?

Am 25. März war ich wandern, bei Eis und Schnee, krabbelte auf allen Vieren dem Gipfel (ca. 1600cm) entgegen; am 27. März bereits schwimmen und natürlich, das Schneegestöber folgte im April.

Tunesien im Juni

Strandurlaub, zwei Wochen, Vollpension. Man gönnt sich ja sonst nichts. Täglich wurde der Sonnenaufgang inspiziert und täglich wurde gut gespeist und die Hotelkatzen gefüttert. Einen Ausflug in die Wüste gab es auch. Inklusive zu Star Wars Drehorten, wie nach Los Epsa (TikTok Link) und Lars Homestead aka Lukes Kindheitszuhause.

Interessant war auch, dass nach einem Sturm, immer mehr und mehr Plastik rumschwamm und ich mir das eine oder andere Teil aus dem Bikini zupfen musste; eine Erfahrung die ich so auch noch nie gemacht habe, aber sicherlich noch öfters machen werde.

Vermutlich. Aller Wahrscheinlichkeit nach.

Gelesen habe ich die Legend-Trilogie von Marie Lu und die Cassia & Ky-Trilogie von Ally Condie. Beide kann ich durchaus empfehlen.
Genre: Young Adult Dystopia & Romance.

Buffy im Juli

Ein Buffy-Rewatch im Juli. Und so sehr ich Season Six mag (#spuffy), ihr wisst noch, die Season als Buffy im Himmel war und die Scooby Gang sie wieder in die Welt der Lebenden holten und sie aus Selbsthass was mit Spike anfing; so sehr ich die Season mochte, muss ich Sarah Michelle Gellar beipflichten, wenn sie sagte: Das ist nicht Buffy. Und nein. War es nicht. Buffy aus Season 1-5 hätte nicht so agiert, gehandelt, und wenn trotzdem was mit Spike gelaufen wäre, hätte sie es nicht verheimlicht. Und Buffy hätte sich nicht selbst gehasst deswegen, aber gut.

Neuer PC!

Yes! Ich habe mir dann auch endlich einen neuen PC va. zum Streamen gekauft, und auch schon Geoguessr gestreamt.

What?

yes.

Das ist ein Browsergame…

I know.

Jedenfalls… ich wollte eigentlich Stray spielen, aber dann… funktionierte das nicht, dann hatte ich den PC, die Lichter, die Kamera und all das und dann… fehlte die Motivation ein ordentliches Let’sPlay draus zu machen. Aber die Zeit wird kommen. Vielleicht schaff ichs im Februar 2023 zu Hogwarts Legacy.

Und natürlich spiele ich immer noch Elder Scrolls Online

PVP ist übrigens recht spassig, wenn man mal damit angefangen hat..

Im September..

wurde es dann sehr kalt. Der Oktober sehr warm. Der November kalt, der Dezember… auch kalt.

Ende des Jahres erkrankte ich häufiger, und auch mich erwischte die Grippe mit Fieberträumen und Schmerzen. Vielleicht lag es an der Ernährung, Cola und Schokolade verträgt man als Hauptnahrungsmittel jetzt auch nur bis zu einem gewissen Alter und ab einem gewissen Alter wirds einfach… da funktioniert das einfach nicht mehr, aber zu den Folgen des Alters folgt ein separater Beitrag.

Somit wäre dies auch erledigt. Vielleicht schaff ichs ja wieder öfters zu bloggen – wobei ich jetzt auch Tumblr für mich entdeckt habe. Und TikTok sowieso schon das ganze letzte Jahr, wobei ich mit den letzten Monaten hinterher hinke und Gobbolinos Instagram Account sollte auch geupdatet werden… Selbstauferlegte Social Media Pflichten.

Soviel derweil dazu.

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Weihnachtsedition, Cap.#01

Wir schreiben den 10. Dezember im Jahre 2021.

Winterlich ist es. Aber die Weihnachtsstimmung bleibt aus. Heute früh, als ich auf die verschneiten, pastell-farbenen Berge und Lichter der Dörfer blickte (alles tüchtige Beinchen, kleine und große Rädlein im eifrigen Getriebe des Kapitalismus), keimte vielleicht ein kleines Stücklein davon – aber auch nur, weil wir im Narrativ eben Schnee, Lichter, und Kälte mit Weihnachten verbinden.

Aber was ist Weihnachten eigentlich? Geschenke! Das Konsumfest des Kapitalismus! Und wir, die fleißigen Rädlein, die selbst, wenn wir ganz verdreckt und langsam und zu Metallklumpen verkommen sind, es nicht vermögen, das große Konstrukt in die Knie zu zwingen und in all eine Einzelteile zu erlegen. Wo kämen wir denn hin, hätten die Menschen Macht über ihr… Leben?

*

Geschenke!

Natürlich möchte ich auch Geschenke, materielle Geschenke. Dinge zum aufstellen, zum anziehen; Dinge, die hübsch aussehen und mir Freude bereiten; nützliche Dinge, die ich auch verwenden kann, sinnlose Dinge, die mir einfach Freude machen weil ich sie besitze!

Und ja, die menschliche Neigung, Dinge „besitzen“ zu wollen, spielt dem Kapitalismus in seine gierigen, dünnen Hände. Warum denn sonst, werden teure Dinge in Reichweite gestellt, sodass der Mensch sie angreifen kann, und unterbewusst, eine Bindung zu diesem Ding entwickelt und die Chance, dass er dieses dann tatsächlich kauft, nimmt mit der Dauer, in welcher das Ding in den Händen liegt, zu. Und ja, wir wollen Dinge besitzen, um sie benutzen zu können.

*

Ein geliehenes Buch wird mit Vorsicht behandelt, weil man ja sonst dafür zahlen müsste. Das Buch, welches uns gehört, da wird hinein gekritzelt, und die Seiten werden umgeknickt und es wird einfach mal im Rucksack spazieren getragen, bis die Ecken und Enden ganz ausgefranst sind; Oh, es hat geregnet, und schau an, die Seiten und der Einband und alles ist wellig – ja, aber, so hat es gelebt! Ein geliehenes Buch hingegen sieht hunderte von Schlafzimmern, belauscht tausende von Menschen, während das ausgelesene Buch, nachdem es eine kurze oder längere Weile an der Seite des Menschen sein durfte, im Regal sein restliches Dasein fristet. Was besser ist? Keine Ahnung, ich weiß nicht, was Bücher wollen. Vielleicht wollte der Baum, aus welchem das Buch hergestellt wurde, auch einfach nur weiter leben, im Wald, und so. Oder vielleicht wollte er Brennholz werden, weil eh scho alles wurscht ist und wenn die Welt nicht brennen kann, dann zumindest er. Und vielleicht springt ein Funke über und zettelt einen ganzen Brand an und der Brand springt auf weitere Häuser über bis die ganze Welt brennt? Was wissen wir schon?! Der Mensch neigt dazu, Dinge aus seinem Blick zu betrachten und von seinen Erfahrungen abzuleiten. Don’t do that!

*

Da ist es also bald, das Weihnachtsfest. Der Lockdown wird gelöst, sodass das gemeine Volk noch schnell in all die Shops eilen und Dinge kaufen kann. Geschenke! Um Freunde zu machen. Verdammtes Papier, es knittert und jetzt ist da ein Blutfleck drauf, und überhaupt, der Klebstreifen, da sind ölige Fingertupfer drauf, so kann man das doch niemanden schenken.

Bereitet Weihnachten wirklich Freude?

Was ist mit all denen, die alleine sind? In der geselligen Werbung trägt übrigens niemand mehr Maske oder hält Abstand. Was sagt uns das? Und wird der kleine Covid jemals verschwinden? Gerade zur Weihnachtszeit sitzt er gern bei uns. Auch er möchte nicht allein sein.

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Übrigens, wer denkt bei Omicron nicht an ein putziges Pokémon? Aus Covid-ti-cron wird Omi-cron und aus Omi-cron wird MEGAKRON!

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Und damit entlasse ich euch ins Wochenende!

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