Monatsarchiv: Dezember 2021

Weihnachtsedition, Cap.#01

Wir schreiben den 10. Dezember im Jahre 2021.

Winterlich ist es. Aber die Weihnachtsstimmung bleibt aus. Heute früh, als ich auf die verschneiten, pastell-farbenen Berge und Lichter der Dörfer blickte (alles tüchtige Beinchen, kleine und große Rädlein im eifrigen Getriebe des Kapitalismus), keimte vielleicht ein kleines Stücklein davon – aber auch nur, weil wir im Narrativ eben Schnee, Lichter, und Kälte mit Weihnachten verbinden.

Aber was ist Weihnachten eigentlich? Geschenke! Das Konsumfest des Kapitalismus! Und wir, die fleißigen Rädlein, die selbst, wenn wir ganz verdreckt und langsam und zu Metallklumpen verkommen sind, es nicht vermögen, das große Konstrukt in die Knie zu zwingen und in all eine Einzelteile zu erlegen. Wo kämen wir denn hin, hätten die Menschen Macht über ihr… Leben?

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Geschenke!

Natürlich möchte ich auch Geschenke, materielle Geschenke. Dinge zum aufstellen, zum anziehen; Dinge, die hübsch aussehen und mir Freude bereiten; nützliche Dinge, die ich auch verwenden kann, sinnlose Dinge, die mir einfach Freude machen weil ich sie besitze!

Und ja, die menschliche Neigung, Dinge „besitzen“ zu wollen, spielt dem Kapitalismus in seine gierigen, dünnen Hände. Warum denn sonst, werden teure Dinge in Reichweite gestellt, sodass der Mensch sie angreifen kann, und unterbewusst, eine Bindung zu diesem Ding entwickelt und die Chance, dass er dieses dann tatsächlich kauft, nimmt mit der Dauer, in welcher das Ding in den Händen liegt, zu. Und ja, wir wollen Dinge besitzen, um sie benutzen zu können.

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Ein geliehenes Buch wird mit Vorsicht behandelt, weil man ja sonst dafür zahlen müsste. Das Buch, welches uns gehört, da wird hinein gekritzelt, und die Seiten werden umgeknickt und es wird einfach mal im Rucksack spazieren getragen, bis die Ecken und Enden ganz ausgefranst sind; Oh, es hat geregnet, und schau an, die Seiten und der Einband und alles ist wellig – ja, aber, so hat es gelebt! Ein geliehenes Buch hingegen sieht hunderte von Schlafzimmern, belauscht tausende von Menschen, während das ausgelesene Buch, nachdem es eine kurze oder längere Weile an der Seite des Menschen sein durfte, im Regal sein restliches Dasein fristet. Was besser ist? Keine Ahnung, ich weiß nicht, was Bücher wollen. Vielleicht wollte der Baum, aus welchem das Buch hergestellt wurde, auch einfach nur weiter leben, im Wald, und so. Oder vielleicht wollte er Brennholz werden, weil eh scho alles wurscht ist und wenn die Welt nicht brennen kann, dann zumindest er. Und vielleicht springt ein Funke über und zettelt einen ganzen Brand an und der Brand springt auf weitere Häuser über bis die ganze Welt brennt? Was wissen wir schon?! Der Mensch neigt dazu, Dinge aus seinem Blick zu betrachten und von seinen Erfahrungen abzuleiten. Don’t do that!

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Da ist es also bald, das Weihnachtsfest. Der Lockdown wird gelöst, sodass das gemeine Volk noch schnell in all die Shops eilen und Dinge kaufen kann. Geschenke! Um Freunde zu machen. Verdammtes Papier, es knittert und jetzt ist da ein Blutfleck drauf, und überhaupt, der Klebstreifen, da sind ölige Fingertupfer drauf, so kann man das doch niemanden schenken.

Bereitet Weihnachten wirklich Freude?

Was ist mit all denen, die alleine sind? In der geselligen Werbung trägt übrigens niemand mehr Maske oder hält Abstand. Was sagt uns das? Und wird der kleine Covid jemals verschwinden? Gerade zur Weihnachtszeit sitzt er gern bei uns. Auch er möchte nicht allein sein.

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Übrigens, wer denkt bei Omicron nicht an ein putziges Pokémon? Aus Covid-ti-cron wird Omi-cron und aus Omi-cron wird MEGAKRON!

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Und damit entlasse ich euch ins Wochenende!

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Gesundet? Fast!

Und so verbrachte ich die letzte Woche mit einem auf- und ab- und auf- und ableben kränklicher Gesinnung. Nein, es war kein Covid, der PCR-Test war negativ (mein erstes Mal übrigens), Schleimbatzen krochen aus Hals und Rachen empor, um kurz mal Hallo zu sagen, nur um dann wieder in die Dunkelheit zurück zu kehren, aus der sie ursprünglich kamen. Denn sie sind noch nicht groß genug, hinaus in die Welt zu gehen. Ihre Konsistenz noch zu schleimig, nicht fest und kräftig, wie sie eigentlich sein sollten.

Kopfweh folgte und auch die kränkliche Schwäche blieb mein stetiger Begleiter. Das aufhängen der Wäsche setze mir bereits zu und ich kam zum Entschluss, dass es nichts nützte: Ruhe geben.

Kein Stall. Gut, mit den Ponys war ich eine kurze Runde spazieren – und mit Gobbolino. Viel Tee. Viel Knoblauch. Und irgendwann, irgendwann nach 7, 8 Tagen setzte eine Art Gesundung ein. Die Schleimbatzen waren nun ausgewachsen und bereit, das Licht der Welt zu erblicken, und hüpften fröhlich aus meinem Rachen hinaus.

Aber.

Es ist wieder an der Zeit, den Stress hinter sich zu lassen. Das bedeutet – jeder Schritt wird bewusst und langsam getätigt, denn ich neige dazu, zu eilen, zu hasten, und alles binnen Rekordzeit zu erledigen. Kein Wunder, dass eine gemeine Erkältung mich so nieder strecken konnte. Der Körper sagte wohl: Hervorragend! Herein spaziert gnädige Frau, darf ich Ihnen was anbieten? Kekse? Tee? Ja ja, der Winter, grauslig ist es, aber es freut mich dass sie mich besuchen kommen! Jetzt muss die (und ich meine damit die kleine Kreatur da oben, die, nein, ich sags Ihnen, ich versteh nicht warum, aber wer kam auf die Idee dieser Kreatur alle Entscheidungsgewalt zu geben? Nein, wirklich, ungeheuerlich sowas. Wäre ich da am Hebel, gesund speisen würden wir, und sowieso, dieses Gift, Cola nennen sie es, pfui Spinne!) Frieden geben! Ja ja Zeit wirds. Aber sagen Sie, wie lebt es sich so? Ich hörte die blasse Influenza ist ganz traurig, dass sie immer weniger Leute findet, die sie bewirten kann. Ich weiß, ich weiß, und alles nur wegen dem kleinen Rotzbengel Covid, aber mei, gnädige Frau, seiens ihm nicht bös, er ist ja noch so ein junger Virus und weiß nicht wohin mit sich. Wir sind ja schon alte Bekannte.

Und so ist es nun: Alles mit Ruhe. Und Frieden. Ruhe. Und Frieden. Keine Hast. Keine Eile. Und viel Wasser trinken. Und gut speisen.

Und ihr wisst ja gar nicht wie anstrengend das ist, ohne Hast und Eile die Dinge mit Weile und Zeit zu erledigen.

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